Der Aronstab blüht im Frühjahr in feuchten Laubwäldern. Aus weißlich grünen, rötlich angelaufenen Blütenscheiden ragt ein bräunlich violetter Kolben heraus. Der urin- und schweißartige Duft der Blüte sowie die im Vergleich zur Umgebungsluft höhere Temperatur zieht Insekten an, die ihr Werk als Begattungshelfer verrichten müssen, bevor die Blüte des Aronstabs sie wieder freigibt.
Verwechslungsgefahr besteht mit dem Bärlauch, da beide in feuchten Laubwäldern sehr zeitig im Jahr wachsen. Wirkliche Ähnlichkeit mit dem Bärlauch besteht meines Erachtens jedoch nur, wenn der Aronstab sehr jung ist und zumindest noch teilweise eingerollt. Die Blätter des Gefleckten Aronstabs erinnern mich an Spinat, im Vergleich zum Bärlauch sind sie dunkler, dicker und ganz anders eingerollt und haben verzweigte Blattadern.
Giftigkeit
Alle Aronstabarten sind giftig. Die Giftigkeit rührt vor allem von der hohen Konzentration an Oxalaten her und ist insbesondere roh giftig. Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle sind typische Vergiftungserscheinungen sowie Reizungen und Entzündungen der Mundschleimhäute mit schmerzhaftem Brennen. Die Absorption der Giftstoffe wird durch orale Einnahme von medizinischer Kohle (Aktivkohle) gemindert.
Verwendung früher
Der Aronstab wurde früher als Heilpflanze genutzt. Gekocht verliert er seine Giftigkeit und wurde gegen Schwindsucht eingesetzt. Hildegard von Bingen kochte ihn in Wein und gab ihn bei Vergichtung, schleimigem Fieber und bei Schwermut: „Aronstab mit der Wärme des Weins gemischt schwächt die Kälte der Melancholie ab und stimmt das Gemüt der Menschen froh.“
Als Liebeszaubermittel wurde der Aronstab an Himmelfahrt benutzt: Er sollte helfen Mädchen zu verführen. Mädchen legten ihn in den Schuh, um Junggesellen anzuziehen, entnommen aus Wolf-Dieter Storl „Die Seele der Pflanzen„.
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