Als ich neulich auf die S-Bahn wartete, sah ich ein junges Mädel, ebenfalls wartend, das so sehr geschminkt war, daß man gar nicht mehr ihr Gesicht sehen konnte. Wirklich schade, denn sie schien sehr hübsch zu sein.
Eine Maske sehe ich,
schaue ich in dein Gesicht.
Das Tier in dir
nur spricht zu mir.
Dein Innerstes, es schreit,
bisweilen es gar speiht.
Mit flehend Wort zu dir spricht.
Doch du erhörst es nicht.
Ich fühle mit, ich fühle tief
all deinen verwachsenen Mief.
Höre hin, in dich hinein.
Hörst du nicht das gequälte Sein?
Sendet Kund‘ und Bote
in seiner gefangenen Note
zu deiner vagen Kenntnis.
Möge es werden deine Erkenntnis.
Zwar leise nur, fast ohne Spur,
doch auf weiter Flur,
so daß sich machet breit
nach der Jahrzehnte Zeit
tief und fest in deinem Leib
der Krankheiten Verbleib.
Zum Begriff Person: Person bezeichnete ursprünglich die Maske von Schauspielern und wurde später auf deren Rolle übertragen.
Wenn ich mir so einige Personen anschaue, dann habe ich stark das Gefühl, daß sie gar nicht sie selbst sind, sondern nur eine Rolle spielen.
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